Die traditionsreiche Wiener Zeitung hat schlussendlich mehr als 360 ausführliche Artikel aus meiner Feder gedruckt. Über hundert können Sie noch online am Zeitungsserverlesen: Hier die entsprechenden Links.
Ich war 32 Jahre lang stolz, in der Wiener Zeitung, einem Blatt mit 320 jähriger Tradition, veröffentlichen zu dürfen. Für dieses Privileg und Vergnügen danke ich vor allem Redakteur Mag. Gerald Schmickl, dem Leiter der Beilage extra. Er lenkte meine Aufmerksamkeit einst auf die Geschichte derAstronomie:Sie prägte mein Leben mehr als alles andere.
Die ESA entsendet die Sonde JUICE zu den großen Monden des Jupiter. Die Io ist der vulkanisch aktivste Platz im ganzen Sonnensystem. Auf Europa und Ganymed gab es Eisvulkanismus, während die Kallisto schon seit vier Milliarden Jahren in ewiger Eiszeit gefangen ist. Drei der vier Monde könnten Ozeane unter ihrer Eiskruste verbergen. Mag es dort einfaches Leben geben? (Foto: NASA).
Vor 50 Jahren erschien eine epochale LP mit astronomischen Verkaufszahlen: Pink Floyd legte das Album "The Dark Side of the Moon" vor. Der Plattentitel und der Name des finalen Songs "Eclipse" bemühen Astronomisches bloß als Metaphern - denn eine beständig dunkle Seite kennt der Mond nicht. Hier lesen Sie über Zustandekommen und Inhalt der hochberühmten Scheibe.
Im Winter 2023 gibt es gleich drei runde Geburtstage zu feiern, die mit der kopernikanischen Wende verwoben sind: So erblickte Nikolaus Kopernikus vor 550 Jahren, Giordano Bruno vor 475 Jahren und Simon Marius vor 450 Jahren das Licht der Welt. Die von Kopernikus propagierte Idee einer sich bewegenden Erde forderte das Denken der damaligen Menschen heraus.
Die Ära der bemannten Mondlandungen dauerte nicht einmal dreieinhalb Jahre. Nachdem die NASA drei Missionen aus Kostengründen streichen musste, drückten vor 50 Jahren zwei Astronauten von Apollo 17 ihre Stiefel in den Mondstaub. Der Kommandant Eugene Cernan (Foto: NASA) verließ den Erdbegleiter als letzter. Seither ist kein Mensch mehr über den Erdorbit hinaus gelangt.
Bei unbemannten Mondsonden (links ein Modell von Luna 16) leistete die UdSSR Beachtliches. Doch beim bemannten Mondflug kam sie nicht recht voran. Das lag vor allem an der unglückseligen "Mondrakete" N1, die nie das Weltall erreichte. Vor 50 Jahren explodierte diese zum vierten und letzten Mal während eines Startversuchs. So zerplatzte Moskaus Traum vom Mond endgültig.
Vor 40 Jahren nahm Bruce Springsteen das Solo-Album "Nebraska" auf, mit dem ersten 4-Spur-Cassetten-Recorder. Dank Homerecording kann heute jeder sein Schlafzimmer in ein Tonstudio verwandeln. Doch: Wozu ein Poppschutz? Was füttert die Phantomspeisung? Warum bezeichnet MIDI keine Rocklänge? Was macht das Mic vorm Kleiderschrank? Und was sind Kuhschwanzregler?
An der hellen Wega im Sternbild Leier gelangen einige Premieren. Das war der erste Stern, der fotografiert wurde, und der erste, dessen Spektrum man auf Platte festhielt. Hier wurde erstmals ein deutlicher Infrarotexzess entdeckt - Indiz für Staubpartikel, die bei der Kollision von Planeten oder Kleinplaneten übrig blieben. Fast risse die rasche Rotation die Wega auseinander.
Der griechische Gott Dionysos (röm.: Bacchus) stand für Wahnsinn, Rausch und Extase. Seine manischen Anhängerinnen, die Mänaden (Bacchantinnen) zerrissen Tiere. Der Dionysos-Kult wurde schließlich bürgerlich inszeniert und gezähmt. Das so entstandene Drama überlebte den Gott, die Vornamen Dionysios, Denise oder Dennis gehen auf ihn zurück. Manche Weintrinker huldigen ihm noch heute.
Vor 400 Jahren starb Katharina Kepler. Ein halbes Jahr zuvor war sie nach langer Kerkerhaft und noch längerem Rechtsstreit dem Scheiterhaufen entronnen - und zwar dank des mutigen Einsatzes ihres Sohns, des Astronomen Johannes Kepler. Trotz Freispruchs wollte man die "Leonberger Hexe" in ihrer Heimatstadt nicht mehr haben. Laut dem Vogt drohte ihr dort sogar der Totschlag.
In unserem kosmischen Grätzl gibt es nur wenige Sterne vom Format unserer Sonne, aber mehrere Gnome und Versager. Wir machen Inventur in der Nachbarschaft und lernen dabei Rote, Weiße und Braune Zwerge kennen. Ebenso einen Planeten, auf dem flüssiges Wasser nicht völlig auszuschließen ist. Und einen weiteren, der jetzt ganz einsam durchs finstere All zieht.
Vor 450 Jahren wurde Johannes Kepler geboren. Seine Eltern übersiedelten von der kaiserlichen Reichsstadt Weil ins nahe Leonberg, wodurch er von einem bemerkenswerten, protestantisch motivierten Schul- und Stipendiumprogramm profitierte. Der Streit der Konfessionen öffnete ihm Türen, schlug andere jedoch zu. Es hätte nicht viel gefehlt, und er wäre Wirt oder Geistlicher geworden.
480 v. Chr. stellten sich 30 griechische Stadtstaaten dem expandierenden persischen Großreich entgegen. Bei den Thermopylen unterlagen die Griechen. Athen ging in Flammen auf. Doch in der Meerenge von Salamis wurden die Perser zurück gedrängt - eine entscheidende Wende. Diese Schlacht jährt sich erst jetzt zum 2.500 Mal - auch wenn schon im Vorjahr gefeiert wurde.
Der vor 125 Jahren geborene Russe Lew Termen präsentierte 1920 ein elektronisches Musikinstrument, das ohne Berührung gespielt wurde. Man nannte es schließlich "Theremin". Der Geheimdienst schickte ihn nach Deutschland und in die USA, um Industriespionage zu betreiben. Zurück in Moskau steckten ihn Stalins Handlanger in einen ostsibirischen Gulag. Er überlebte.
Padua liebt Kuppeln. Die größte von allen, den Himmelsdom, sollte Galileo Galilei erforschen. Der Mathematikprofessor, dessen Lehrstuhl an der Universität noch zu sehen ist, richtete hier erstmals das junge Fernrohr zum Himmel: Wahrscheinlich vom Hinterhof seines Hauses aus. Ein Reisebericht samt Spurensuche in der Stadt der Sterne (Wiener Journal).
1631 zog Galileo Galilei von seinem Domizil in Bellosguardo, Florenz, nach Arcetri. Er wollte seinen beiden Töchtern, die er Jahrzehnte zuvor ins Kloster San Matteo gesteckt hatte, nahe sein. Einheimische nannten die nun von ihm bewohnte Villa "il gioiello": Doch das "Juwel" geriet für Galilei rasch zu seinem "Kerker in Arcetri". Hier verbrachte er den Rest seines Lebens in Hausarrest.
Ein doppeltes Jubiläum: Ende Juni ist mein 350. ausführlicher Artikel in der Wiener Zeitung erschienen. Mitte Juli feiere ich 30 Jahre freie Mitarbeit an diesem Blatt. Meine Artikel befassen sich mit der Entwicklung der astronomischen Forschung sowie der Raumfahrt und mit anderen kulturgeschichtlichen Themen. Mein Dank gilt allen Lesern und der Redaktion!
Zwar war der Wettlauf zum Mond verloren, doch beim Bau von Raumstationen leistete die UdSSR Pionierarbeit. Die erste Serie dieser orbitalen Wohnstätten hieß "Saljut". Die Premierenmannschaft musste unverrichteter Dinge abdrehen. Dann, vor 50 Jahren, dockte die zweite Besucher-Crew erfolgreich an Saljut 1 an. Auf dem Rückflug starben drei Kosmonauten jedoch in ihrer Sojus-Kapsel.
Auf die alten Griechen wartete ein trauriges Jenseits: der öde, stets in bleichen Winter gehüllte Hades. Um ihm zu entgehen, glaubten manche an die Wiedergeburt. Andere ließen sich in Mysterien einweihen: Einer der damit verwobenen Kultplätze war das nahe bei Athen gelegene Eleusis. Die Industriemetropole ist nun erst 2023 europäische Kultuhauptstadt.
Vor 50 Jahren sammelten die Apollo-14-Astronauten unter anderem einen Stein ein, der sich nach neuen Analysen als Meteorit von der Erde heraus stellte. Die Männer der Apollo-15-Mission nahmen einen Rover mit und rollten mit 1 PS über die Mondoberfläche. Trotzdem geriet die Arbeit auf dem Erdbegleiter zeitweise zur Tortur. Foto: NASA.
Vor 100 Jahren gelang es zum ersten Mal, den Durchmesser eines Fixsterns zu messen: Und zwar beim Riesenstern Beteigeuze. Die gewaltige Distanz lässt freilich auch ihn aus unserer Perspektive arg zusammen schrumpfen. Es ist, als wollte man von Wien aus die Dimension eines Apfels auf dem Münchner Viktualienmark bestimmen! Es gibt freilich Sterne vielerlei Größen.
Vor 25 Jahren ging einem Astronomenduo erstmals ein Planet ins Netz, der nicht um unsere Sonne, sondern um einen anderen sonnenähnlichen Stern kreist. Heute kennt man 4.300 solcher Exoplaneten. Deren Existenz hatte schon Giordano Bruno im 16. Jh. vorhergesagt. Fast alle wurden mit indirekten Verfahren entdeckt. Nur wenige ließen sich fotografieren.
Der italienische Philosoph nahm um 1585, wenngleich rein spekulativ, etliche Erkenntnisse vorweg, zu denen die Astronomen erst später kamen - darunter die Existenz von Planeten im Orbit um andere Sterne. Giordano Bruno sprach von einem Universum ohne Grenzen. Grund für seine Hinrichtung waren aber nicht seine kosmologischen, sondern seine theologischen Behauptungen.
Der in Krems geborene „Science Buster“ Florian Freistetter spricht ausfühlich über die himmelskundliche Forschung, die Faszination des Kosmos und die Wissensvermittlung - auch im Kabarett. Hier lesen Sie vorab die online-Version des Interviews. Die Druckversion erschien am 11.7.2020.
„Houston, we’ve had a problem“: Vor 50 Jahren explodierte ein Sauerstofftank des Apollo 13 Mutterschiffs - und das auf dem Weg zum Mond! Infolge jagte ein Problem das andere. Doch die Missionskontrolle in Houston gab nicht auf und tat alles, um die drei Astronauten zur Erde zurück zu bringen. Das drohende Desaster wurde zum Triumph (Foto: NASA)
Dunkle Materie gibt der Wissenschaft Rätsel auf. Vorarbeit leisteten der Physiker Fritz Zwicky und die Astronomin Vera Rubin: Sie legte vor 50 Jahren eine Untersuchung am Andromedanebel vor, die zum Prototyp für weitere Arbeiten wurde. Demnach sind Sterne im Außenbereich von Galaxien zu schnell unterwegs - wahrscheinlich wegen der Anziehungskraft einer unsichtbaren Materieform.
Spielfilme und TV-Dokumentationen machen den Kosmos zu einem lauten Ort. Es zischt und knattert, als könne man dem Publikum keine Sekunde lang Stille zumuten. In Wahrheit gibt die Astronomie den Ohren Urlaub, weil das Vakuum keinen Hörschall überträgt. Mit elektronischen Mitteln lassen sich aber z.B. Helligkeitsschwankungen in Klänge verwandeln. Hier Links zu Beispielen.
Vor 150 Jahren erschien Jules Vernes Werk "Rund um den Mond" im Vorabruck. Es setzte den 1865 publizierten Roman "Von der Erde zum Mond" stimmig fort. Verne nutzte das Genre der Science Fiction, um auf unterhaltsame Art Wissen zu vermitteln. Hier nahm er abermals einiges vorweg, das hundert Jahre später, im Zeitalter der Apollo-Flüge, Realität wurde - wie der Faktencheck beweist.
Vor 75 Jahren teilte Walter Baade die Sterne in eine jüngere Population I und eine ältere Population II. Sie unterschieden sich im Gehalt an "Metallen" (so nennen Astronomen in diesem Zusammenhang alles, was schwerer ist als Wasserstoff oder Helium). Nach der Population III, also den altvordersten Sternen, wird noch gefahndet. Im Bild: M13, ein uralter Kugelsternhaufen
Im Juli 1969 fieberte die Welt der ersten bemannten Mondlandung entgegen. Schon den Monaten davor fehlte es nicht an Dramatik - mit brenzligen Situationen und einem Attentat, von dem auch drei Kosmonauten betroffen waren. Die sowjetische Mondrakete N1 explodierte am 3. Juli. Zwei Wochen später brach Apollo 11 Mission zu einer legendären Reise auf (Foto: NASA)
Bei der Sonnenfinsternis am 29. Mai 1919 gelang es Astronomen, die Lichtablenkung nahe dem Sonnenrand zu messen: und zwar aus Fotografien, die in Sobral (Brasilien) und auf Principe belichtet wurden. Sie bestätigten einen Effekt, den Albert Einstein in seiner Allgemeinen Relativitätstheorie vorhergesagt hatte - und das machte Einstein schlagartig populär.
Die Kirche hat eine etwas eigenwillige Art, den Frühlingsbeginn festzulegen und den Vollmondtermin zu bestimmen. Daher feiert sie Ostern in manchen Jahren an einem anderen Sonntag, als bei streng astronomischer Berechnung angezeigt. So auch 2019. Man spricht dann von einer Osterparadoxie.
Viel erlebt habe ich während meines zweiwöchigen Schnorchel- und Tauchaufenthalts in der Straße von Tiran. Hier im Roten Meer schwebt man über eine Korallenlandschaft, für deren Formen es keine Namen gibt, blickt exotischen Fischen ins Auge und ist von reichen Schwärmen umringt. Jetzt ist die amüsante Geschichte im Wiener Journal erschienen.
Anfangs hatte die UdSSR die Nase vorn in der Raketenentwicklung, in der unbemannten wie bemannten Raumfahrt. Doch dann ging einiges schief. Moskau verlor den Wettlauf zum Mond. Woran scheiterte die rote Raumfahrt damals? War nur der frühe Tod des Masterminds Sergej Koroljow die Ursache? Oder gab es ganz andere Probleme? Eine Analyse.
Vor allem das Geburtsgewicht bestimmt über den weiteren Lebensweg eines Sterns. Die mächtigen verzehren sich rasch, die schmächtigen leuchten scheinbar ewig. Mein Artikel im Wiener Journal erklärt den Entwicklungsweg von Sonnen unterschiedlicher Masse. Die Giganten enden in einer gewaltigen Supernova-Explosion.
In kalten Winternächten spenden uns helle Sterne Trost. Die prominentesten formen ein Sechseck am Himmel. Es verbindet die Sternbilder Orion, Stier, Fuhrmann, Zwillinge sowie den Großen und den Kleinen Hund miteinander. In diesem Artikel im Wiener Journal stelle ich sie vor. Er ergänzt die Geschichte vom heißen Leben der Sterne (siehe oben)
November 2018: Pisa, wo Galileos Wiege stand
Galileis Eltern lebten in Pisa. Hier wurde auch ihr Sohn Galileo Galilei geboren, der später an der Pisaner Universität lehrte. Im Baptisterium am "Platz der Wunder" wurde er getauft; im zugehörigen Dom soll ihn das Schwingen des Leuchters inspiriert haben, über die Pendelbewegung nachzudenken. Den Schiefen Turm nutzte er womöglich für Demonstrationszwecke. Mein Reisebericht über Galileis Pisa ist am 16.11.2018 im Wiener Journal erschienen, der Freitagsbeilage der Wiener Zeitung (nicht online).
Die Vorstellungen der alten Griechen über das Leben nach dem Tod ließen wenig Raum für Hoffnung oder Trost. Fast alle Menschen blickten einem langweiligen Dasein im düsteren Hades entgegen. Das Elysion war ausgewählten Lieblingen der Götter vorbehalten, der Tartaros drohte schlimmsten Frevlern. Die "Tantalusqualen", die "Sisyphusarbeit", die "Megäre", das "Fass ohne Boden", aber auch der "Elysee-Palast" - sie allen entstammen den alten Mythen.
Das Jahr 1968 brachte auch in der Raumfahrt neues: Der Sowjetunion schaffte es, in abgespeckten Sojus-Schiffen ("Zond" genannt) die ersten Lebewesen rund um den Mond zu schicken - darunter russische Schildkröten. Die NASA entsendete hingegen im Rahmen der Apollo 8 Mission erstmals Menschen in eine Mondumlaufbahn. Foto: Erdaufgang über dem Mondhorizont (NASA)
In Wien tagt die Internationale Astronomische Union (IAU), die unter anderem mit Normierungsfragen im Weltraum betraut ist. Im Rahmen der vielen Referate und Forschungsberichte werden auch österreichische Astronomen und Astronominnen über ihre Arbeit sprechen. Lesen Sie hier einen Ausblick auf dieses überaus vielfältige Treffen.
Die Mondfinsternis vom 27. Juli 2018 ist Anlass, sich an die einschlägigen Beobachtungen des Johannes Kepler zurück zu erinnern - und an sein Wirken in Linz. Hier lebte er länger, als in jeder anderen Stadt. Das ist gleichzeitig mein 325. ausführlicher Artikel in der Wiener Zeitung.
Die Raumfahrt ist ein Kind des Kriegs: Das wird deutlich, wenn man sich die Entwicklung der Raketentechnologie ansieht. Der Bogen dieses Artikels in der Wiener Zeitung reicht vom Dornbacher Conrad Haas (geboren 1509) bis zu Konstantin Ziolkowski, Robert Goddard und Hermann Oberth. Die Geschichte endet im Jahr 1944, als die deutsche A4 (von Goebbels "V2" genannt) das All erreichte.
Mit Teleskopen auf Hawaii fand man ein Objekt, das mit viel zu hohem Tempo an unserer Sonne vorbei raste. Es konnte daher nicht in unserem Planetensystem geboren worden sein, sondern musste im Orbit um einen anderen Stern entstanden sein. Was weiß man mittlerweile über diesen erstentdeckten interstellaren Gast? (Grafik: Die Flugbahn - NASA)
Astronauten stehen unter Dauerbeschuss. Sie werden ständig von den Primärteilchen der kosmischen Strahlung getroffen. Besonders problematisch wird es, wenn sie das etwas schützende Erdmagnetfeld verlassen und zum Mond oder gar zum Mars aufbrechen. Doch wie wirkt die kosmische Strahlung (und radioaktive Strahlung generell) eigentlich, und welche Folgen hat sie? (Foto: Vera Rubin-Ridge auf dem Mars - NASA/JPL/Caltech)
Am 7. November 1492 stürzte ein Stein aus dem Himmel. Er grub sich in ein Weizenfeld nahe der elsässischen Stadt Ensisheim. Dieser älteste wohldokumentierte Meteoritenfall Europas ist mit berühmten Männern verbunden: König Maximilian, Sebastian Brant ("Das Narrenschiff"), Albrecht Dürer, Hartmann Schedel ("Weltchronik") und Goethe. Natürlich auch mit Ernst Florens Chladni, dem "Vater der Meteoritenkunde".
Der griechische Sklave Äsop gilt vielen Literaturfreunden als Begründer einer eigenen literarischen Gattung - der Tierfabel. In diesen Geschichten, ausgedacht zur Erbauung und Belehrung gleichermaßen, handeln zumeist Tiere an Stelle des Menschen. So soll der Leser auf unterhaltsame Art zu neuen Einsichten geführt werden.
Vor 175 Jahren, während der in Wien totalen Sonnenfinsternis des Jahres 1842, legte man in Athen den Grundstein zu einer Sternwarte. Theophil Hansen zog einen Tempel der Astronomie hoch. Das Geld für den Bau und den Betrieb kam aus Wien, ebenso der Gründungsdirektor. Ich habe das historische Observatorium besucht und reichere meine Geschichte mit reichlich Lokalkolorit an.
So mancher reibt sich beim Blick zum jungen Mond ungläubig die Augen. Doch was zunächst wie eine optische Täuschung anmutet, ist in Wahrheit ein aufschlussreiches physikalisches Phänomen. Leonardo da Vinci durchschaute den Erdschein wohl als erster.
März 2017: Die Sterne der Medici
Florenz war die Heimat Galileis, seiner Gönner und seiner Feinde. Letzten September wandelte ich dort auf den Spuren des Gelehrten. Heute ist mein Reisebericht im Wiener Journal, der Freitagsbeilage der Wiener Zeitung, erschienen (nicht online).
1967 forderte der Wettlauf zum Mond die ersten Todesopfer an Bord von Raumschiffen. Im Jänner verbrannten die US-Amerikaner Edward White, Virgil Grissom und Roger Chaffee bei einem Bodentest der Apollo-Kapsel (Foto: NASA). Im April stürzte der Russe Wladimir Komarow mit der ebenso nagelneuen Sojus 1 zu Tode.
Galileo Galilei - er starb vor 375 Jahren - hatte eine spezielle Theorie zur Erklärung von Ebbe und Flut auf Erden ersonnen. Sie war so falsch, dass spätere Bewunderer des Gelehrten sie verschämt verschwiegen und nur in einer Fußnote erwähnten. Für Galilei war sie von eminenter Bedeutung. Er glaubte nämlich, damit den Beweis für die bewegte, kopernikanische Erde in der Tasche zu haben. Das machte ihn mutig. Doch beim Zustandekommen der irdischen Gezeiten spielt die Erdbewegung eine völlig untergeordnete Rolle.
Mein neuester Artikel in der Wiener Zeitung befasst sich mit der NASA-Sonde Dawn. Sie hat zunächst die Vesta untersucht. Mein Foto links zeigt den Meteoriten Johnstown, der von diesem Kleinplaneten stammt. Anschließend schwenkte Dawn um die Ceres ein. Das ist eine Welt, die ganz anders aussieht, obwohl sie doch gleichsam in Vestas Nachbarschaft um die Sonne kreist. Große Krater fehlen ihr. Dafür entpuppten sich merkwürdige, helle Flecken nun als Salzablagerungen.
Es ist, als wollte man nachts ein Glühwürmchen am Rand eines blendend hellen Autoscheinwerfers ausmachen: Exoplaneten - darunter die neu entdeckte Welt um den Stern Proxima Centauri - lassen sich nur höchst ungern fotografieren. Lesen Sie mehr ...
Die griechische Geschichte hinterließ etliche Begriffe und Redewendungen, die wir noch heute verwenden: Der Bogen reicht von den Olympischen Spielen über den Marathonlauf bis zum Obolus, den wir oft genug entrichten - auch wenn wir beileibe kein Krösus sind. Die Einrichtung im Hotelzimmer erscheint uns gelegentlich zu spartanisch, eine Antwort zu lakonisch und eine Strafe zu drakonisch. Korinthenkacker nerven uns, und für so manchen Demagogen würde man sich vielleicht ein Scherbengericht wünschen.
Juli 2016: 25 Jahre Artikel für die Wiener Zeitung
Am 19. Juli 1991 erschien mein erster Artikel in der Wiener Zeitung. Mehr als 300 ausführliche Geschichten im Umfang von einer oder zwei Zeitungsseiten sind bislang gefolgt. Ich nehme das Jubiläum zum Anlass, der Redaktion - allen voran Mag. Gerald Schmickl und Hermann Schlösser - sowie meinen Lesern zu danken. Zwei Astronomen haben mir verraten, dass meine Artikel einst den Anstoß zu ihrer Studien- und Berufswahl bildeten: Das freut mich ganz besonders!
In seinem Roman "Der Schuss am Kilimandscharo" beschrieb Jules Verne ein scheiterndes Geo-Engineering-Projekt: Das Aufrichten der Erdachse sollte die Arktis eisfrei machen. Die Folgen: ein drastischer Klimawechsel und die Überflutung weiter Landstriche. Heute schafft dies das Treibhausgas Kohlendioxid. Ich ziehe eine aktuelle Bilanz über Klimawandel, Polschmelze und den Anstieg des Meeresspiegels (Bild: NASA).
In meinem neuesten Artikel geht es um das zweite Jahre der Gemini-Flüge. Erinnern Sie sich noch daran? Damals, 1966, erwarb die NASA entscheidende Fertigkeiten, die sie später beim Mondflug brauchte. Und auch viele Apollo-Raumfahrer starteten dank der zweisitzigen Geminis bereits mit Weltraumroutine ins All - darunter Neil Armstrong oder Buzz Aldrin (Foto: NASA; Agena-Zielrakete zum Üben von Andockmanövern).
Vor 400 Jahren wurde das kopernikanische Weltbild verboten - 73 Jahre nach seiner Drucklegung. Mein Artikel in der Wiener Zeitung und mein neuer Vortrag verraten, wie es dazu kam: Die Vortragspremiere fand am 22.2. in Linz statt - in 65 Metern Höhe und vor 49 sehr interessierten Zuhörern. Ein fantastisches Publikum! Weitere Termine folgen in Schwechat und Klosterneuburg.
Gesteinsproben vom Mars lagern seit 1815 in unseren Sammlungen. Noch bevor man deren wirkliche Herkunft ahnte, wurden sie schon von Wiener Forschern untersucht. Nun helfen die Marsmeteorite, die Geschichte des roten Planeten zu rekonstruieren, wie mein Artikel Irrläufer aus dem All berichtet.
Schwarze Löcher verschlingen unter bestimmten Bedingungen ganze Sterne. Im Zentrum unserer Milchstraße, 26.000 Lichtjahre von der Erde entfernt, knurrt einem gigantischen Loch gerade der Magen.
Schön wie Adonis, scharfsichtig wie Argus: Viele unserer Begriffe und geflügelten Worte entstammen der griechischen Mythologie.
11.7.2015
Neue Architektur des Kosmos Vor 475 Jahren machte der Vorarlberger Rheticus mit seinem Druckwerk "Narratio prima" erstmals die Grundzüge der kopernikanischen Lehre publik. 04.07.2015
Tête-à-Tête im Weltraum Das Gemini-Programm 1: Vor 50 Jahren gingen die USA im Wettlauf zum Mond zum ersten Mal vor der UdSSR in Führung. 20.03.2015
Wenn die Augen wellenreiten Die UNO hat 2015 zum "Jahr des Lichts" erkoren. Grund genug, sich über die vielfältigen und elementaren physikalischen Eigenschaften dieses für uns Menschen wichtigsten "Informanten" Klarheit zu verschaffen.
Unterm Feuer von Strahlenkanonen Sowohl am Boden als auch in der Luft ist man nicht ungefährlichen Partikeln der kosmischen Strahlung ausgesetzt - vor allem bei Langstreckenflügen. 7.12.2014
Mit Marx und Lenin ins Weltall Vor 50 Jahren gelang es der Sowjetunion, ihren Vorsprung in der Raumfahrt auszubauen. Es begann die spektakuläre, aber kurze Ära der bemannten "Woschod"-Raumschiffe. 10.10.2014
Ausgestopfte Vielfalt Musentempel und Mikrotheater des Lebens: Ein Streifzug durch das Naturhistorische Museum am Wiener Burgring, das seinen 125. Geburtstag feiert. 26.09.2014
Himmelskundler im Feindesland Am 21. August 1914 gab es eine totale Sonnenfinsternis: Deutsche Astronomen wollten den Himmel auf der Krim beobachten, wurden aber vom beginnenden Weltkrieg daran gehindert - und landeten in Mistelbach. vom 16.08.2014
Ein riskantes Tête-à-tête Die europäische Sonde "Rosetta", an deren Entwicklung Österreich beteiligt war, nähert sich dem "ukrainischen" Schweifstern "Tschurjumow-Gerasimenko", um Erkenntnisse über diesen Kometen zu sammeln. 02.08.2014 Ein Dom für Himmelsforscher Mit einem Riesenknall leiteten die Europäer den Bau des mächtigsten Spiegelteleskops der Welt ein - mit seiner Hilfe sollen Erkenntnisse möglich werden, die unser Weltbild verändern könnten. 21.06.2014 Josua im Zeugenstand Vor 475 Jahren verurteilte Martin Luther das kopernikanische Weltbild. Doch seine Glaubensbrüder verhalfen ihm schließlich zum Durchbruch. 24.05.2014 Das Echo des Urknalls Vor 50 Jahren wurde die kosmische Hintergrundstrahlung entdeckt, die das gesamte Universum ausfüllt. Mittlerweile gilt sie, auch dank jüngster Funde, als Bestätigung für die Theorie von der kosmischen Inflation. 2.05.2014
Die Sprache des Lichts Vor 200 Jahren entdeckt, wurden die Spektrallinien zum wichtigsten Forschungsinstrument der Astronomen. Sie zeigen chemische Elemente an - und sie dienen als kosmischer Zollstock. 14.03.2014
Kein Teleskop für Galilei Was wäre aus Galileo Galilei geworden, hätte er nie ein Fernrohr besessen? - Leben und Wirken eines großen Forschers, dessen Geburtstag sich am 15. Februar zum 450. Mal jährt. 14.02.2014
Der auslotbare Weltraum Das im Dezember 2013 gestartete europäische Weltraumobservatorium Gaia identifiziert Sternenströme und kartiert eine Milliarde Sonnen in unserer Milchstraße.
04.01.2014
Wettstreit um Lichtpünktchen Vor 150 Jahren kam der Heidelberger Kleinplanetenjäger Max Wolf zur Welt. Gemeinsam mit Johann Palisa, seinem österreichischen Freund und Ex-Rivalen, erstellte er einen Himmelsatlas. 13.12.2013
Ein Stern ohne Geschwister? Obwohl Sterne in große Familien hinein geboren werden, scheint unsere Sonne heute ein Waisenkind zu sein. Die Europäische Weltraumorganisation ESA erforscht den Verbleib allfälliger sonniger Verwandter. 24.10.2013
Gefangen in der Dunkelheit Selbst auf extrem unwirtlichen Himmelskörpern könnten Geschöpfe existieren: Raumsonden orten unter den Eispanzern einiger Planeten Indizien für verborgene Ozeane. Und Wasser ist Leben. 6.09.2013
Woraus ist der Mond gemacht? Der Erdbegleiter scheint aus irdischem Material zu bestehen. Die Vorstellung, dass der Mond aus Käse sei, ist zwar altbekannt, aber wissenschaftlich leider nicht haltbar. 19.07.2013
Emanzipation im Weltraum Vor 50 Jahren, am 16. Juni 1963, brach mit Walentina Tereschkowa die erste Frau ins All auf. Es dauerte allerdings fast zwanzig Jahre, bis ihr weitere Kosmonautinnen und schließlich auch Astronautinnen folgten. 7.06.2013
Ein Spiegelbild des Universums Inmitten der Wirren des Dreißigjährigen Kriegs richtete sich Hans Ulrich von Eggenberg, kaiserlicher Statthalter von Innerösterreich, in Graz ein Idyll ein: Streifzug durch einen Hort komplexer Allegorik und Zahlenmystik. 10.05.2013
Von der Physik zur Metaphysik Vor 100 Jahren ließ sich der englische Komponist Gustav Holst zur Orchestersuite "Die Planeten" inspirieren, worin die Gestirne als Metaphern für Aspekte des menschlichen Lebens fungieren. 5.04.2013
Eine "Seele" für das kalte All 66 gigantische Antennen fahnden nach den leisesten Signalen aus dem All. Am 13. März wird die internationale Forschungsanlage "ALMA" offiziell eröffnet. 1.03.2013
Kosmische Schwergewichte Österreichische Nanosatelliten sollen am 25. Februar zu ihrer Weltraummission aufbrechen: Sie messen die Licht- und Durchmesserschwankungen von Riesensternen, um zu ergründen, was das All zusammenhält. 10.02.2013
Ein unachtsamer Augenblick Vor 400 Jahren nahm Galileo Galilei einen unbekannten Lichtpunkt am Himmel wahr. Er beachtete ihn aber nicht weiter und versäumte so die Entdeckung des Planeten Neptun.
Wissenschafter, auch aus Österreich, denken darüber nach, ob Lebewesen fern von Kohlenstoff und Wasser existieren könnten. Sie müssten sich freilich von den uns bekannten Lebensformen erheblich unterscheiden.
Der "Eisenmann", eine kleine religiöse Statue aus Tibet, gibt der Wissenschaft Rätsel auf. Denn sie ist aus einem ungewöhnlichen Material gefertigt - aus einem Meteoriten.
Gustav Robert Kirchhoff setzte in der Astronomie neue Standards. Er gilt als der Schöpfer der Astrophysik. Der im ostpreußischen Königsberg geborene Physiker starb vor 125 Jahren in Berlin.
Vor genau 50 Jahren wurde der Beschluss zur Europäischen Südsternwarte ESO gefasst, die in der chilenischen Atacama-Wüste liegt und mit riesigen Teleskopen den Nachthimmel beobachtet.
Vor 100 Jahren entdeckte der spätere österreichische Nobelpreisträger Viktor Hess die kosmische Strahlung - und zwar während abenteuerlicher Luftfahrten.
In den Jahren 1768 und 1769 unternahm der österreichische Jesuit und Astronom Maximilian Hell eine Expedition nach Norwegen, um den Venusdurchgang des 3. Juni 1769 zu beobachten.
Die Vermutung, dass die rätselhaften Kreisgrabenanlagen, die zwischen 4900 und 4500 v. Chr. auch in Österreich entstanden sind, astronomische Orientierungshilfen waren, hat ein Forschungsprojekt nun widerlegt.
Vor 400 Jahren sah Galileo Galilei die Saturnringe in seinem Teleskop erstmals verschwinden. Aber noch immer rätseln die Wissenschafter, wie sie entstanden sind.
Himmelskunde in Frauenhand: Vor 100 Jahren fand Henrietta Leavitt jenes Maßband, mit dem Astronomen später den Abgrund zwischen den Galaxien ausloteten.
Vor 50 Jahren versuchte die NASA, Anschluss an die sowjetischen Triumphe in der bemannten Raumfahrt zu finden. Doch Moskau war den Amerikanern mit "Gruppenflügen" wieder ein Stück voraus.
Die Erforschung der "quasistellaren Radioquellen", "Quasare" genannt, ist spannend wie ein Krimi. Die Hauptrolle dabei spielen die rätselhaften Schwarzen Löcher.
Anlässlich der aktuellen Mondfinsternis eine Erinnerung an Johannes Müller (1436-1476), der als "Regiomontan" ein berühmter Himmelsforscher wurde - und elf Jahre in Wien verbrachte.
Vor 125 Jahren wurde die Kuffner-Sternwarte eröffnet. Früher ein Forschungszentrum, ist sie heute - nach wechselvoller Geschichte - eine Institution der Wiener Volksbildung.
Am 20. Oktober starten die Satelliten "Thijs" und "Natalia" ins All. Sie bilden die Vorhut des europäischen Navigationssystems "Galileo", das unsere Orientierung und Ortung erleichtern soll.
Der Spitzenforscher Christian Köberl tritt am 1. Juni sein neues Amt als Generaldirektor des Naturhistorischen Museums in Wien an. Im Gespräch erläutert er seine Pläne und Perspektiven für das traditionsreiche Haus am Wiener Burgring.